Werder Kirschnektar mit 16% Zucker (Eigenmessung)
Werder Kirschnektar mit 16% Zucker (Eigenmessung)

Große Mengen Zucker enthalten ebenfalls Energiedrinks wie Red Bull (11% Zucker).
Bier wird mit Malz gebraut. Malz entsteht beim Rösten von Weizen und Gerste. Neben dem Röstmalz (bis 2%) werden für den Brauprozess bis zu 10% Karamell-Malz beigegeben. Unvergorenes Bier kann bis zu 12% Zuckeranteil haben. Bei Pilsener Bier wird der Gärprozess (Umwandlung des Zuckers in Kohlensäure und Alkohol) vorzeitig beendet, um den süffigen Geschmack zu erreichen. Das führt jedoch dazu, dass Pilsener einen besonders hohen Zuckeranteil hat. Die Alternative für Biertrinker sind Diät-Biere Bei diesen Bieren wurde der Zuckeranteil durch einen veränderten Gärprozess deutlich verringert. Maisel’s Edelhopfen Diät-Bier soll von den Diät-Bieren besonders gelungen sein. Mehr über Bier.

Im kollektiven Bewußtsein vergraben ist auch, Obst sei gesund. Aber auch Obst enthält Zucker. Wie bei anderen Lebensmitteln auch, geht der Trend beim angebotenen Obst zu immer mehr süß. Die Aprikose ist extra süß und auch die Ananas kommt nur noch in einer extra süßen Version in den Handel. Die angebotenen Apfelsorten sind bis auf zwei Ausnahmen süß bis extrem süß. Die angebotenen Früchte haben meist schon ihr eigentliches Verzehrstadium überschritten. Süß gewordenes Obst hat praktisch die erste Stufe seiner Verwesung eingeleitet. Der entstandene Zucker wird früher oder später von einem Pilz verarbeitet. Ernährungsphysiologisch wertvoll ist daher das Obst das noch nicht süß ist. Dieses Obst enthält eine große Menge an Abwehrstoffen, die sein Fruchtfleisch schützen. Mit dem Reifungsprozess nehmen diese Inhaltsstoffe ab und der Zuckeranteil nimmt zu. Wenn also Obst gesund sein soll, dann unreifes.

Alle zucker- und stärkehaltigen Lebensmittel werden im Körper in Glykogen umgewandelt. Ein sehr kleiner Teil kann direkt von den Muskeln aufgenommen und sofort in Muskelarbeit ungewandt werden. Ein anderer kleiner Teil kann von der Leber zwischengespeichert werden. Der im Blut umher fließende Zucker wird mit Hilfe von Insulin direkt in weißes Bauchfett umgewandelt. Bei gesunden Menschen geschieht das von alleine. Zuckerkranke müssen sich Insulin spritzen. In beiden Fällen ist der Preis ein direktes Anlagern von weißem Bauchfett. Der Zuckerspiegel im Blut geht zurück und der Schwimmring ist wieder ein wenig gewachsen, schleichend Tag für Tag.

Das Zuckerdepot der Leber ist in der Regel bereits übervoll und im Moment des Zuckerkonsums wird auch keine starke Muskelarbeit verrichtet. Darum wird der aufgenommene Zucker in Bauchfett verwandelt. Von allen aufgenommenen Nahrungsmitteln geht das bei Zucker am schnellsten. Besonders effizient wird Zucker von stark Übergewichtigen verarbeitet. Ob Einfach- Zweifach- oder Mehrfachzucker, biologisch dynamisch oder profan erzeugt, ist egal. Unterschiedlich ist nur die Dauer der Verdauung, nicht jedoch, dass verdaut wird.

Zucker ist ein Gift, ein Depotgift das langsam wirkt und über Jahre seine volle Wirkung entfaltet. Zucker ist Bauchfett. Zucker macht zuckerkrank und ist Ursache für Gefäßverschluß, Demenz, Rheuma und amputierte Gliedmaßen. Zucker macht süchtig und sein Geschmack macht abhängig. Wer dick ist, der ist zuckersüchtig, also krank. Der jährliche pro Kopf Zuckerkonsum der Deutschen stieg in den letzten Jahren von 3 auf 34 Kilogramm. Die Folgen sind zunehmend adipöse Kinder unter 12 Jahren und eine erschreckende Verfettung der Bevölkerung. So sind nur noch 30% der deutschen Männer zwischen 40 und 50 Jahren Normalgewichtig (BMI unter 25). Frauen dieser Altersgruppe kommen noch auf ca. 55% Normalgewichtige. 15 bzw. 20% dieser Altersgruppe sind bereits adipös.

Die Antwort der Zuckerindustrie auf diese Entwicklung ist einfach: “Beim Essen und Trinken lassen sich viele Menschen oft von falschen Vorstellungen leiten. Sie wollen so rank und schlank wie die Models in den Modezeitschriften sein, obwohl die häufig ungesund, fast magersüchtig sind. Ein gesundes Gewicht ist sicher sinnvoll. Aber einseitige Diäten nicht. Die Hauptursache für Übergewicht ist eine unausgewogene Energiebilanz.” (Quelle: Wirtschaftliche Vereinigung Zucker).

Zucker und seine Folgeerkrankungen sind ein großes Geschäft. Zuckerkonsum verursacht früher oder später die Zuckerkrankheit. Durch den übermäßigen Zuckerkonsum kann der Körper auf Dauer nicht genügend Insulin produzieren, den Blutzucker zu senken. Zucker im Blut entsteht durch Zuckerkonsum. Das Ergebnis ist, dass der Zuckerpegel nicht mehr herunter kommt. Der Arzt verschreibt künstliches Insulin. Dieses Insulin unterstützt nun das körpereigene Insulin mit dem Zuckerabbau im Blut. Der durch das Insulin aus dem Blut entfernte Zucker raucht danach jedoch nicht im Schornstein davon. Im Gegenteil, Insulin sorgt dafür, das der Blutzucker zu weißem Bauchfett verarbeitet wird und sich im Fettgewebe ablagert. Ein Zuckerkranker spritzt sich mit jeder Insulinspritze ein gehöriges Maß Fett in sein Gewebe. Der Blutzucker sinkt und alles schein easy. Tatsächlich aufgeklärt über die Wirkung des Insulins wird er nicht. Er ist ein gut zahlender Dauerkunde. Ohne weitere Behandlungen und Diagnosen kostet er den Krankenkassenzahlern mindestens 700 Euro jedes Jahr. Macht sein Zuckerspiegel Probleme, können seine Kosten schnell die 2.000 Euro pro Jahr übersteigen. In der Summe – laut einer Studie der Zeit – sind das jedes Jahr Koste von etwa 30 Milliarden Euro.

„Der heimtückische, massenhaft auftretende Diabetes ist vor allem für die Pharmaindustrie ein hochinteressanter Markt, ein Markt, der gigantische Zuwachsraten verspricht. Profite von mehr als 16 Prozent auf das eingesetzte Kapital werden erzielt – mehr als in jeder anderen Industrie. “ (Quelle: www.zeit.de)

Zuckerkonsum ist die Volksdroge Nummer eins und tötet jährlich mehr Menschen als alle anderen bekannten Drogen zusammen. Jeder zehnte Deutsche  – so die Zeit – ist inzwischen Zuckerkrank. Und der Trend – gerade unter Kindern – ist erschreckend. Fettsucht hat sich zur größten Seuche in der zivilisierten Welt gemausert.

Wie ließe sich dieser Prozess stoppen? Zucker und zuckerhaltige Stoffe sollten nicht an Personen unter 18 Jahren verkauft werden. Auf jedem zuckerhaltigen Lebensmittel sollte eine Warnung wie bei Zigaretten angebracht sein: “Vorsicht enthält Zucker. Zucker macht dick und verursacht Zuckerkrankheit.” Oder: “Enthält Zucker – Konsum kann zur Amputation der Gliedmaßen führen”, “Achtung enthält Zucker – führt zu Gefäßverschluss und Herz- Kreislauferkrankungen”, “Achtung enthält Zucker: Konsum senkt Lebenserwartung deutlich”, “Enthält Zucker: Konsum kann zu Demenz führen”.

Die Realität ist leider eine andere. Beliebte Prominente machen ungeniert Reclame für Kinder-Zuckerwaren (“Und Erwachsene ebenso”). Werbung für zuckerhaltige Nahrung darf vor Kinderfilmen gezeigt werden. In der Pause kommt der Eismann mit dem Kindereis und 30% Zucker. Die Reihe mit Zuckerwaren im Supermarkt ist mindestens doppelt so lang wie die Theken für Gemüse und Fleisch zusammen. An den Kassen stehen in Kinderaugenhöhe quitschbunte Verpackungen mit süßen Inhalten – nicht unter 80% Zuckeranteil.

 

Jede Zivilisation findet ihr Ende – die heutige an ihrer Zuckersucht.

 

 

Von Felix Cyano

Erkenntnisgewinnungstechniker

Ein Gedanke zu „Zucker – das süße Gift“
  1. Das hast Du sehr treffend ausgedruckt, dass Zucker süchtig und sein Geschmack abhängig macht. Ein Mensch lernt das Zuckergeschmack schon mit der Muttermilch kennen, zusammen mit dem Gefühl der Geborgenheit. Das würde man am liebsten fürs gesamte Leben konservieren, besonders für Stresssituationen. An diesem Bedürfnis der Menschen verdient sich die Lebensmittelindustrie eine goldene Nase, denn was abhängig macht, bringt auch Umsätze.

    Interessanter Artikel auch: Muttermilch aus dem Labor

    Das Erschreckende an dem Ganzen ist: Die Kinder sind am leichtesten zu manipulieren. Und viele Eltern/Erzieher/Lehrer spielen da auch mit. Süßigkeiten werden zur Belohnung eingesetzt (Super, dass du mir beim Aufräumen der Klasse geholfen hast. Hier deine Gummibärchen!), mit dem Entzug wird gedrohnt, wenn ein Kind nicht artig ist. Oder noch schlimmer: Nicht traurig sein! Ein Schokoeis muntert dich jetzt bestimmt auf… und später freuen sich die Psychologen über die Dauerpatienten.

    Die Frage ist: Wie kann ich im Namen meiner Kinder diesem widerstehen? Wie bringe ich meinen Kindern einen vernünftigen Umgang mit zuckerhaltigen Produkten bei?
    Verbote gehen nicht, haben bekanntlich eine gegenteilige Wirkung…

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