Soma trinken – Lichtmenschwerdung in der Rigveda

Die Soma-Behandlung in der Rigveda, den  vedischen Versen, wird das Getränk der Götter, das Soma und sein Genuss besungen. Alle Götter und Halbgötter sind leidenschaftliche Somatrinker. Soma ist der Nektar der Götter. Und Soma vermag den Gewöhnlichen göttergleich zu machen.

In den Veden der Rigveda ist  die Herstellung von Soma ausführlich überliefert. Alle Handlungsschritte sind detailliert beschrieben. Auch die Zutaten sind relativ bekannt. Soma besteht hauptsächlich aus saurer Milch. Es ist eine Milch bei der der Milchzucker in Milchsäure oder Kohlensäure und Alkohol verwandelt wurde. Ich verwende für die Entzuckerung der Milch eine Kefirkultur aus dem tibetanischen Hochland. Sie ist sehr widerstandsfähig gegen stärkere Säure und produziert einen sehr sauren Kefir. Die Alternative wäre der saure Bif. bulgaricus, ein Milch/Darmsäurebakterium. Die Säure des bulgaricus erreicht jedoch nie die Schärfe des Kefirs.

Videos über die Zubereitung von Kefir Teil I und Teil II[youtubegallery]

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Die gesäuerte Milch wird gemischt mit einem frisch gepreßten Pflanzensaft. Es ist eine Pflanze aus den Bergen. Nur ist die Pflanze selbst nicht überliefert und so gibt es wilde Spekulationen, welche Pflanze es wohl gewesen sei.

Aus hermetischer Sicht könnte das Bergbohnenkraut ein aussichtsreicher Kandidat sein. Es unterstützt den Thymus und enthält viel Thymin. Thymin ist Teil eines Basenpaares und ein wichtiger Baustein bei der DNA-Reparatur. Den frisch geernteten Thymian in einem Mörser zu einem Pflanzenbrei zerstampfen und dann mit dem Kefir vermischen. Das so entstandene Getränk erzeugt eine noch intensivere Wirkung als der Kefir allein.

Die indischen Ethnobotaniker Sachidananda Padhy and Santosh Kumar Dash haben die überlieferten Einzelschritte einer Soma-Kur zusammengetragen und dabei auch die eingesetzten Pflanzen aus den Rezepten rekonstruiert. Es ist eine von vielen Deutungen. Interessant dabei ist jedoch der Prozess und seine Beschreibung. Und tatsächlich lassen sich die einzelnen Symptome in den einzelnen Phasen anhand eines metabolischen Kollaps erklären. Wie bei einer Chemotherapie, die ebenfalls nichts anderes ist als ein sehr starker Pilzgiftcocktail, fallen Haare, Nägel und Zähne  aus, wachsen dann jedoch wieder neu. Alle drei Organe werden metabolisch gebildet. Dual existieren aber auch noch alternative Baustein aus Eiweißen. Bei den Zähnen entsteht ein Zahn ohne ektodermalen Zahnschmelz. Das Dentin selbst ist der Zahn und nicht anfällig gegen Karies. Es ist nicht von Zahnschmelz umgeben, unter dem sich die Karies bilden kann. Löcher können so nicht entstehen und durch die aktive Substanz des Dentins verwachsen sich Schäden von selbst. , Im Unterschied zum Zahnschmelz, der verfügt über keine Selbstheilungsmechanismen. Es ist eine feste kristalline Struktur – wie eine Koralle. Und wie bei einer Koralle ist der gefürchtetste Feind die Säure. Der neue Zahn würde also sehr viel stärkere Säuren vertragen und Zähnebohren würde dann der Vergangenheit angehören.

Die eingesetzten Wirkstoffe sind ebenfalls ein guter Beleg dafür, dass die gesamte Behandlung darauf hinausläuft, den Metabolismus auszuhungern. Entzuckerte Milch und starke Gerbstoffe, ätherische Öle und Blütenfarbstoffe aber vor allem die starke Säure der Dickmilch bilden die Säulen dieser Low-Kohlenhydrat-Diät (lediglich das Milchfett bleibt als Kohlenhydratquelle) in Kombination mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln.

Im Buddhismus bleiben ebenfalls Haare, Zähne und Nägel zurück, wenn der Meditierende zu Licht wird und ins Nirvana eintritt. Es sind Insignien metabolischer Präsens.

Beginen wir mit der Kur. Der Kandidat begibt sich in den innersten Raum in dem ein starkes und göttliches Feuer betrieben wird. Denn er wird beim Abnehmen stark frieren. Seine Räume sind ringförmig um den innersten Raum gebaut. Als Nahrung dient zunächst ausschließlich Soma.

Hier nun die Details der körperlichen Veränderungen während der Soma-Transmutation:


  1. Tag: Soma trinken und am Feuer sitzen, bei Durst, Wasser trinken
  2. Tag: Soma trinken, Blut und Würmer werden erbrochen, abends gekochte abgekühlte Milch
  3. Tag: Wie zuvor, abends ein Bad nehmen
  4. – 6. Tag: Schwellungen am Körper, die Würmer kommen aus allen Körperöffnungen gekrochen, Ernährung: Soma

7. Tag: Der Körper ist stark geschwächt und abgemagert, weiter Soma trinken und eine Paste aus Sesamum indicum (Rasi), Til Madhuka indica (Mahua Blumen) und
Santalum Album (Sandelholz) einreiben. In Milch baden

8. Tag: Wie 7. Tag, Muskeln kräftigen sich wieder, Haut wird abgestoßen, Zähne, Haare und Nägel fallen aus

9. – 18. Tag: Soma trinken, Haut mit Ölemulsion massieren, später ein Bad in Soma versetzt mit möglicherweise folgender Rezeptur: Rasi, Mahua Blumen und Sandelholz. Ab diesem Zeitpunkt wird die Haut wieder fest und leuchtend.

17. – 18. Tag: Zähne beginnen wieder zu wachsen.

19. – 29. Tag: Ernährungsumstellung auf Haferschleim mit Milch und alter Shali Reis. Nägel beginnen wieder zu wachsen und auf der Haut erscheint ein Flaum aus feinen Härchen.

30. -50. Tag: Die Haare werden geschnitten und die Haut mit einer Paste aus Seesam-Samen, Sandelholz und Usira (Vetiveria zizanoides – Malabarkino), in Milch baden. Nach sieben Tagen sollte er schwarzes lockiges glänzendes und stabiles Haar bekommen.

40. Tag: Wechsel aus der innersten Kammer (mit dem Feuer) in die zweite Kammer. Für eine rheumatische Massage wird eine Paste aus Gerste (Hordeum vulgare) und eine Sud aus der Ajakarana (Pterocarpus Marsupium) hergestellt. Haut mit Milch besprühen und einreiben. Er sollte in einem Sud aus Usira (Khus-Khus Wurzel, Khas-Khus ist ein Öl aus der wilden Wurzel, es gilt als das Beste) baden. Zu essen gibt es leichte Suppen die mit Amalaki versetzt sind.

An einem Vollmondtag nach dem vierten Monat des Rituals soll der Kandidat aus seinen Kammern steigen. Dann ist der Transformationsprozeß abgeschlossen und der neue Mensch erreicht den Status, mit den Göttern plaudern zu können. Natürlich nicht ohne das geliebte Soma zu trinken.

 

Von Felix Cyano

Erkenntnisgewinnungstechniker